FINMA Risikomonitor 2025: Was er für Vermögensverwalter und Verwalter von Kollektivvermögen wirklich bedeutet

Der FINMA Risikomonitor 2025 zeigt, welche Entwicklungen und Risikofelder für den Schweizer Finanzmarkt in den kommenden Jahren prägend sein werden. Für Vermögensverwalter nach Art. 17 FINIG und Verwalter von Kollektivvermögen nach Art. 24 FINIG ist dieser Bericht weit mehr als eine allgemeine Risikoeinschätzung. Er gibt Orientierung, wo die Aufsicht den Fokus setzt und welche Themen in Prüfungen und Bewilligungsverfahren künftig stärker in den Vordergrund rücken.

Auch wenn der Risikomonitor keine neuen Regeln schafft, gilt er als Frühindikator: Was hier erscheint, wird erfahrungsgemäss in der Aufsichtspraxis zeitnah relevant.

Zentrale Risikothemen im FINMA Risikomonitor 2025

Im Risikomonitor 2025 beschreibt die FINMA diverse Hauptrisiken, die den Finanzplatz besonders beschäftigen:

  • Immobilien- und Hypothekarrisiken, 
  • Kredit- und Marktrisiken,
  • Liquiditätsrisiken,
  • Geldwäscherei,
  • Sanktionen,
  • Outsourcing,
  • Cyber sowie IKT.

Diese Risikogruppen betreffen alle Institute, aber ihre Auswirkungen unterscheiden sich deutlich zwischen klassischen Vermögensverwaltern und Verwaltern von Kollektivvermögen.

Für Vermögensverwalter stehen vor allem jene Themen im Vordergrund, die direkt die Kundenbeziehungen, die Portfolioverwaltung und die operativen Abläufe betreffen – insbesondere Geldwäscherei, Sanktionen, Outsourcing sowie Cyber- und IKT-Risiken. Für Verwalter von Kollektivvermögen kommen zusätzliche Herausforderungen hinzu, insbesondere rund um Bewertung, Liquidität und Fondsstrukturierung.

Was bedeutet das für Vermögensverwalter nach Art. 17 FINIG?

Für Vermögensverwalter ist der Risikomonitor ein deutlicher Hinweis darauf, dass das Risikomanagement künftig stärker im Fokus stehen wird. Besonders im Bereich Geldwäscherei zeigt die FINMA, dass sie hohe Risiken im grenzüberschreitenden Wealth Management sieht. Vermögensverwalter müssen daher mit einer intensiveren Prüfung ihrer Risikoanalyse, der Dokumentation der Herkunft der Vermögenswerte und der Qualität ihrer Sanktionskontrollen rechnen.

Auch Cyber- und IKT-Risiken rücken deutlicher ins Zentrum. Die FINMA macht klar, dass Cyberangriffe für den Finanzplatz eine der grössten operationellen Bedrohungen darstellen. Für Vermögensverwalter bedeutet dies, dass ihre IT-Umgebung, die verwendeten PMS-Systeme und die Zusammenarbeit mit externen IT-Providern künftig präzise dokumentiert und überwacht werden müssen. Die Anforderungen aus dem FINMA-Rundschreiben zu operationellen Risiken und Cyberresilienz gewinnen dadurch zusätzlich an Gewicht.

Das Outsourcing-Risiko bleibt ebenfalls zentral. Viele Vermögensverwalter arbeiten mit ausgelagerten Funktionen – von IT über Compliance bis hin zu Risk Management und Buchhaltung. Der Risikomonitor unterstreicht, dass die Qualität der Auslagerungssteuerung ein wesentlicher Aufsichtsschwerpunkt bleibt. Institute müssen nachweisen können, dass sie wissen, welche Funktionen sie auslagern, wie sie diese überwachen und ob die Verträge den rechtlichen Vorgaben entsprechen.

Schliesslich wirken sich auch Markt- und Liquiditätsrisiken sowie steigende Credit Spreads direkt auf die Investment-Compliance aus. Selbst wenn Vermögensverwalter keine eigenen Bilanzen tragen, sind sie verpflichtet, die Risiken in den Kundendepots angemessen zu überwachen und zuverlässig zu dokumentieren.

Was bedeutet der FINMA Risikomonitor 2025 für Verwalter von Kollektivvermögen nach Art. 24 FINIG?

Für Verwalter von Kollektivvermögen sind die Auswirkungen breiter und fachlich technischer. Der Risikomonitor betont mehrere Risikofelder, die diese Institute direkt betreffen.

Erstens verstärkt die FINMA ihren Fokus auf Bewertungen und den NAV-Prozess. Besonders Immobilienfonds, Private-Market-Strukturen und kreditbasierte Anlagen stehen im Rampenlicht. Verwalter von Kollektivvermögen müssen sicherstellen, dass ihre Bewertungsmodelle nachvollziehbar, datenbasiert und konsistent sind – und dass die Prozesse zur Preisfindung klar dokumentiert werden.

Zweitens hebt der Risikomonitor die zunehmenden Liquiditätsrisiken in Fondsstrukturen hervor. Produkte mit illiquiden Anlagen und gleichzeitig häufigen Rücknahmemöglichkeiten werden kritisch beobachtet. Institute müssen darlegen, wie sie Liquidität messen, Stresstests durchführen und im Krisenfall reagieren würden.

Ein weiteres Thema sind klimabezogene Finanzrisiken. Der Risikomonitor nimmt Bezug auf das kommende FINMA-Rundschreiben zu naturbezogenen Risiken und damit auf die Erwartung, dass Institute Klimarisiken systematisch in ihre Risikoanalyse, Governance und Produktgestaltung integrieren.

Cyber-, IKT- und Outsourcing-Risiken bleiben ebenfalls Schlüsselthemen. Für Fondsleitungen und Verwalter von Kollektivvermögen wurden im August 2025 spezifische Prüfpunkte zum Management von Cyberrisiken veröffentlicht. Sie decken Governance, Inventarisierung, Schutzdispositive, Risikoerkennung und Reaktionsfähigkeit ab und bilden die Grundlage für die aufsichtsrechtliche Beurteilung.

Wie Peak Compliance unterstützen kann

Der FINMA Risikomonitor 2025 zeigt klar, in welche Richtung sich die Aufsicht im kommenden Jahr entwickelt. Für Vermögensverwalter bedeutet er vor allem stärkere Kontrollen bei Geldwäscherei, Cyber, IKT und Auslagerungen. Für Verwalter von Kollektivvermögen kommt eine zusätzliche Tiefe in den Bereichen Bewertung, Liquidität und Nachhaltigkeit dazu.

Als spezialisierter Outsourcing-Partner für Compliance und Risk Management unterstützt Peak Compliance Vermögensverwalter und Verwalter von Kollektivvermögen dabei, diese Risiken strukturiert und effizient zu steuern. Unsere Leistungen umfassen unter anderem:

  • Compliance Outsourcing
  • Risk Management Outsourcing
  • IKS-Implementierung und FINMA-konformes Risikomanagement

Damit stärken Institute ihre operationelle Resilienz – und erfüllen gleichzeitig die Erwartungen der Aufsicht.

Die Experten der Peak Compliance stehen Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.

Reto Picenoni